Dr. med. Karl Eugen Theurer war Wissenschaftler und Arzt und hatte den Mut, seine Ideen umzusetzen. Bereits während des Medizinstudiums nutzte Theurer seine Fähigkeit, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ihn prägte besonders die Zusammenarbeit mit seinem Lehrer Mangold, der das Fach Zoologie mit dem Schwerpunkten Genetik und Entwicklungsbiologie inne hatte. Dies faszinierte Theurer so sehr, dass er die Bedeutung der Entwicklungsbiologie für die Medizin erforschte. Damit legte er selbst den Grundstein für die Biomolekulare vitOrgan-Therapie. Er gründete im Jahr 1954 die vitOrgan Arzneimittelgruppe.
Biomolekulare vitOrgan-Therapie – Initialzünder in der Tiermedizin
Nach Kriegsende begann Theurer als junger Arzt in seiner Praxis in Stuttgart, Organsubstanzen zur Behandlung von Krankheiten anzuwenden. Schliesslich wurde ihm nach intensiver Beschäftigung mit der Frischzellentherapie von Dr. Paul Niehans klar, dass die Effizienz dieser Therapie nicht auf die Zellen als Ganzes zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf die Wirkung bestimmter Zellanteile, dem Zellplasma. Diese physiologische Regulation mit Zytoplasma wirkt sich auf den ganzen Zellverband aus, so dass ein erkranktes Organ wieder seine optimale Funktion erlangen kann.
Die zündende Idee für die Entwicklung der Biomolekularen vitOrgan-Therapie hatte Theurer in seiner Forschung in der Tierheilkunde. Denn Tiere lassen sich nicht von Placebos täuschen. Theurer erkannte die Möglichkeiten und das Potenzial, die Tier- und Humanmedizin zu verbinden. In Folge gründete er einen Arbeitskreis, der sich intensiv mit den biologischen Mechanismen von biomolekularen Substanzen beschäftigte. Hierfür bekam er Unterstützung von Universitäten und kooperierte mit Forschungsinstituten. Besonders ist hier Prof. Helmut Kraft von der veterinärmedizinischen Fakultät München zu nennen, der sich mit zahlreichen Publikationen einen Namen gemacht hatte. Er erprobte die Arzneimittel der Biomolekularen vitOrgan-Therapie am eigenen Leibe, bevor er diese beim vierbeinigen oder gefiederten Patienten testete.
Biomolekulare vitOrgan-Therapie in der Tiermedizin
„Weck die Kraft der Zellen“ ist das zentrale Prinzip der Biomolekularen vitOrgan-Therapie. Die vitOrgan-Präparate enthalten organspezifische Wirkstoffe und werden entsprechend eingesetzt: „Herz heilt Herz, Niere heilt Niere“. Mit der Biomolekularen vitOrgan-Therapie wird der Stoffwechsel angeregt und reguliert. Die Präparate wirken metabolisch (aufbauend), bei Krankheiten greifen sie entblockierend und substituierend in Stoffwechselprozesse ein. Die aus dem Gleichgewicht geratenen Prozesse regulieren sich wieder. Das aktiviert die Selbstheilungskräfte und andere Mechanismen im Körper. Mit anderen Worten: Somit sind die Organe in der Lage sich selbst zu reparieren, zu regenerieren und erfüllen dann wieder ihre Funktion.
Behandlung mit der Biomolekularen vitOrgan-Therapie in der Tiermedizin
Die Behandlung beim Tier erfolgt eher kausal und nicht symptomatisch. Dieser Gedanke, kranken Organen und Geweben zur Heilung Stoffe aus gleichartigen, gesunden Organen zuzuführen, ist nicht neu. Er lässt sich bis ins Altertum zurückverfolgen. Die zytoplasmatischen aufbereiteten Substanzen der vitOrgan Arzneimittel werden aus embryonalen Organen gesunder Nutztiere hergestellt. Diese Wirkstoffe versorgen kranke Organe mit gleichartigen heterologen und homologen gesunden Zellsubstanzen.
Bei einer Krankheit sind oft verschiedene Organsysteme beteiligt. Durch die gleichzeitige, aufeinanderfolgende und abwechselnde Behandlung verschiedener Organe werden die betroffenen Organsysteme aktiviert. Bei einer chronischen Erkrankung sind als erstes die Organe zu behandeln, die an der Erkrankung tatsächlich beteiligt sind. Ferner müssen die Organe behandelt werden, die am Krankheitsgeschehen mitbeteiligt sind, um eine Entlastung der hauptsächlichen Organe zu ermöglichen.
Indikationen für die Anwendung in der Tiermedizin
Die vitOrgan-Therapie ist somit eine oft erfolgreich angewendete Methode. Sie verbindet die Veterinär-Schulmedizin mit Naturheilverfahren. Das zentrale Prinzip der vitOrgan-Therapie ist:
Nicht blockieren, sondern regulieren.
Der Organismus des Patienten wird nicht unterdrückt, sondern ist an seiner Heilung aktiv beteiligt. Die Kraft der Heilung liegt in jedem Organismus selbst. Wird die Zelle den Anforderungen durch Alterung oder äußere Einflüsse nicht mehr gerecht, so ist es mit Hilfe von Induktions- bzw. Wachstumsstimuli möglich, ihre maximale vorhandene Stoffwechselkapazität zu aktivieren.
Bei folgenden Indikationen kann die Biomolekulare vitOrgan-Therapie angewendet werden:
- Erkrankung einzelner Organsysteme wie
- Herz-und Kreislaufsystem
- Atemwege, Lunge, Bronchien
- Nieren, Harnwege, Geschlechtsorgane
- Darmtrakt, Leber, Pankreas
- Stütz- und Bewegungsapparat,
- Zentrales und peripheres Nervensystem,
- Störungen des vegetativen Nervensystems
- Sinnesorgane wie Auge, Ohr
- Wachstums – und Entwicklungsstörungen
- Immunsystem
- Hauterkrankungen
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Tumorbehandlung
- Revitalisierung, Rekonvalenzenz, Geriatrie
- Chronische Stoffwechselerkrankungen
- Allergien und Autoimmunerkrankungen
Allergien? Allergostop!
Auslöser für Allergien bei Tieren sind z.B. Umweltfaktoren oder stressige Lebensituationen, so dass eine Substanz – die normalerweise völlig problemlos ist – eine Überreaktion des Immunsystems hervorruft. Das Immunsystem des Tieres reagiert viel zu heftig, hält die Stoffe für gefährlich und bildet jede Menge Antikörper um die Allergene zu binden. Das Tier zeigt dann Symptome wie:
- Heftiger oder dauernder Juckreiz der Haut
- Schleimhautreaktionen wie laufende Nase, verschlechterte Atmung
- Durchfälle, Übelkeit
- und vieles mehr
Die Fehlsteuerung des Immunsystems kann erblich veranlagt sein. Die eigentlich normale Bildung der Antikörper, aber in überschießendem Ausmaß, richtet im Körper demzufolge Schaden an.
In einer akuten allergischen Phase wird dem Tier Blut abgenommen und das Serum von den Blutzellen getrennt. Diese Flüssigkeit, vermischt mit einem Serum-Aktivator, verändert die im Blut vorhandenen allergischen Antikörper. Das so vorbereitete Serum wird nun in mehreren Schritten verdünnt und potenziert. Durch Injektion dieser Verdünnungen nach einem individuellen Therapieschema wird das Immunsystem trainiert und gegensensibilisiert. Die allergischen Antikörper sind jetzt reduziert (sterisch) und lösen keine Symtome mehr aus. Der Organismus des Tieres wird somit angeleitet, sich selbst zu helfen.