Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM)

Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TVCM)

In ihrer Denkweise basiert die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM) auf der Traditonellen Chinesischen Medizin, somit folgt sie einer ganz anderen Denkweise der physiologischen und krankhaften Vorgänge im Körper eines Tieres. Die Vorgänge werden in der TCM in zwei Stadien einer zyklischen Bewegung aufgeteilt, wobei die Zyklen von der einen in die andere fortwährend übergeht. Sie sind beide voneinander abhängig, kontrollieren sich stets gegenseitig und sind immer im Kern des anderen enthalten.

Yin und Yang Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM)

Aber beide erscheinen gegensätzlich. Keines kann ohne den anderen existieren. Ohne den Tag gäbe es keine Nacht, ohne das Helle nicht das Dunkle. Auch gibt es kein reines Yin oder ein reines Yang. Alles ist relativ und stets in Bewegung und im gesunden Gleichgewicht. Ist eines von ihnen im Mangel oder im Überfluss, entsteht eine Disharmonie und mit der Zeit manifestieren sich Krankheiten. Im alten China wurden die Ärzte nur so lange bezahlt wie der Patient gesund war. Wurde er krank, hatte er versagt und bekam somit kein Geld.

Die prophylaktischeTherapieform…

betrachtet das frühzeitige Erkennen von Schwachstellen im Körper, mit dem Ziel, ein vorausschauendes Eingreifen in das Krankheitsgeschehen zu ermöglichen. Dabei  kann einer ungünstigen Prognose entgegengewirkt werden. Die Behandlung nach der traditionellen chinesischen Medizin zielt darauf ab, die Gesundheit aufrecht zu erhalten. Im Gegensatz zur Schulmedizin betrachtet die chinesiche traditionelle Veterinäredizin Auffälligkeiten, die in der Schulmedizin keine Symtome darstellen, aber schon ein frühzeitiges Handeln im Vorfeld der Erkrankung ermöglicht. Damit bleibt der Köper des Tieres dann gesund, wenn sich dieser im Gleichgewicht befindet.

Die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin bezieht stützend und regulierend alle Elemete des Körpers mit ein. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen wird die Mobilisation der Selbstheilungskräfte des Körpers angestrebt. Dadruch soll die körperliche, seelische und geistige Balance wieder erlangt werden. Denn die Regulationskraft hat ihre natürlichen Grenzen. Sind strukturelle Schäden oder angeborene Missbildungen vorhanden, so lassen sich diese nicht beheben. Dementsprechend ist der Körper bestrebt, sich an die Gegebenheiten anzupasen und diese so gut wie es geht zu kompensieren. Das therapeutische Ziel der Traditionellen Chinesische Veterinärmedizin ist ein starkes, frei fließendes „Qi“ (Lebensernergie), sowie ein Zusammenwirken von Yin und Yang und den fünf Wandlungsphasen Feuer, Erde, Wasser, Metall und Holz.

Chinesische Philosophie Yin und Yang

Yin bedeutet in der chinesischen Medizin: Nacht, Winter, Kälte, Leere, Dunkelheit, Wasser, Feuchtigkeit, Innen, Ruhe, leise, langsam, unten, weiblich, rechts, Körpervorderseite, weich, blass, gehemmt, passiv, zusammenziehend, absinkend.

Yang bedeutet in der chinesischen Medizin: Tag, Sommer, Wärme, Fülle, Trockenheit, außen, laut, schnell, oben, männlich, links, Körperrückseite, hart, rötlich, hektisch, aktiv, expandierend, aufsteigend.

Qi als universelle Lebensenergie

Qi ist die Grundlage von Allem und ist im Allem was sich bewegt und fließt (pantha rei). Ohne Qi ist kein Leben möglich. Qi bewegt den Körper, weil es sich im Körper bewegt; entlang den Leitbahnen (Meridianen) fliesst das Qi und versorgt alle Organe. Es wärmt den Organismus, kurbelt den Stoffwechsel an und sorgt so für Wachstum und Erneuerung der Zellen. Es verteilt sich im Körper, ist es ist abhängig von den Tageszeiten und ist in manchen Organen, bzw. Funktionskreisen vermehrt enthalten, dann ist das Qi am kräftigsten. Zu dieser Tageszeit zeigen sich oftmals Funktionsstörungen.

Formen von wandelbaren Qi

  • Das „Ursprungs-Yuan-Qi“ (Essenz, Jing) sitzt in der Niere und wird mit den Eltern an uns vererbt. Diese Erb-Energie ist die treibende Kraft aller Vorgänge im Körper, eine Art Lebens-Töpfchen mit Batterien, die man nicht wieder aufladen kann. Aus diesem Grund sollte man sehr vorsichtig mit ihr umgehen, sich nicht überanstrengen und seine Kräfte schonen. Vergleichen kann man sie grob mit der DNA-Zellteilungskraft und der angeborenen Konstitution.
  • Das „Wei-Qi“ (Abwehr-Qi oder Immunsystem) hat seinen Sitz im Funktionskreis Lunge/Dickdarm. Es sitzt unter der Haut und zirkuliert dort. Die Haut (auch Schleimhaut), als unser größtes Organ schützt uns vor äußeren schädigenden Einflüssen. Gesunde Luft und die Art, wie wir atmen, beinflusst unsere Gesundheit positiv. Eine gesunde Darmflora stellt einen Immunschutz dar.
  • Das „Gu-Qi“ (Nahrungs-Qi) wird von dem Organpaar Milz/Magen bereitgestellt. Das bedeutet, dass die aufgenommene Nahrung entscheidend für die vorhandene Gesamtenergie im Körper ist. Es bildet zusammen mit der Atemluft das Zong-Qi (Gesamt-Energie) und ist an der Blutbildung (Xue) beteiligt. „Du bist, was Du isst“. So wird deutlich, warum gesunde, ausgeglichene Nahrung und gute Atemluft von so großer Bedeutung für die Gesunderhaltung sind. Allein das Zong-Qi kann das Ursprungs-Qi unterstützen und dafür sorgen, dass es nicht so schnell verbraucht wird.

Gleichgewicht des Organismus

  • Ein Tier mit „zuviel Yang“ hat ein eher hitziges Temperament, bewegt sich flott und hat zuviel Energie. Das Tier neigt zu Juckreiz, hat eine gerötete Haut und zeigt Übersprungshandlungen. Es ist öfter mal verletzt. Grund hierfür ist manchmal sein überdrehtes Spielverhalten, es ist meist mutig und bellt/wiehert oft und sehr laut. Herzerkrankungen sind hier ein Thema. Das Tier benötigt viel Nahrung, trinkt mehr. Bei der Inspektion des Tieres sieht man eine rote Zunge, rote Schleimhäute und Durchfall. Dies wird verursacht durch den schnellen Stoffwechsel. Die Krankheiten entstehen plötzlich und haben einen akuten Verlauf.
  • Ist das „Yin im Überschuß“, so ist das Tier ruhig bis träge. Das Tier ist sehr ängstlich, friert schnell, neigt zu Ödemen und Fettansatz. Es ist sensibel und anhänglich, schnell müde und neigt zu Gelenkerkrankungen. Oftmals treten Inkontinenz und Blasenentzündungen auf. Das Tier speichelt viel und hat eine eher kalte und dicke Haut. Der Stoffwechsel ist eher verlangsamt. Durchfälle entstehen durch unzureichende Verdauung. Die Krankheiten entwickeln sich langsam und haben oft chronischen Charakter.
  • Der Typus „Yin und Yang“ ist schon bei der Geburt in seinen Grundzügen festgelegt. Bei Tieren ist es oft rassebedingt. Aber ein Überfluß oder Mangel (Fülle/Leere) wird nur durch einen gestörten Fluss des Qi entstehen. Ein Ungleichgewicht entsteht durch Blockaden (Mangel an Zong-Qi) und oder schädigenden, äußeren Einflüssen wie Strahlenbelastung, Nahrung, Geopathie.